Ertrinken ist die häufigste Todesursache bei Kleinkindern!

Das Spielen im und mit dem Wasser und die nahezu schwerelose Bewegung im Nass  üben auf Kinder eine ungeheure Faszination aus. Dass aber gerade für Kleinkinder dieses Element zu einer lebensgefährlichen Falle werden kann, beweisen die Unfallzahlen. Im Jahr 2001 sind in Deutschland 90 Kinder unter 15 Jahren ertrunken, 50 davon waren unter fünf Jahre alt. Damit ist Ertrinken die häufigste Todesursache für Kleinkinder!

Zusätzlich kommen auf jeden tödlichen Ertrinkungsfall rund vier Unfälle, die einer stationären Behandlung bedürfen und die sogar mit einer bleibenden geistigen Behinderung einhergehen können.

Je nach Alter ändern sich die Gefahrenstellen beim Schwimmen und Baden: Säuglinge ertrinken meist in der Badewanne. Schon eine Wassertiefe von nur zehn Zentimetern ist eine tödliche Gefahr für Säuglinge und Kleinkinder. Infolge ihres schweren Kopfes sind Säuglinge und Kleinkinder nicht in der Lage ihren Kopf eigenständig aus dem Wasser zu ziehen. Die Lungen des Kindes füllen sich innerhalb kürzester Zeit mit Wasser.

Kindern zwischen ein und vier Jahren werden zumeist aufblasbare Planschbecken, private Swimmingpools, Biotope und auch Regentonnen zum Verhängnis. Kinder, die ins Wasser fallen, erschrecken und bewegen sich nicht mehr, sodass tödliches Ersticken die Folge ist (Todstellreflex). Ältere Kinder hingegen ertrinken am häufigsten in Schwimmbädern und in Badeseen.
Die große Gefahr ist vor allem, dass schon drei Minuten, in denen Kinder unbeaufsichtigt sind, genügen und er Badespaß kann tödlich enden.

 

www.kindersicherheit.de 
(Komitee Sicherheit für das Kind)

GEFÄHRLICHES NASS - Stiller Tod im Planschbecken

Ertrinken ist bei Kleinkindern Todesursache Nummer eins. Zu Beginn der Badesaison startet eine Informationskampagne gegen den stillen Tod.

WIEN (wg).
Im Nachhinein heißt es, man sei nur kurz telefonieren gegangen. Oder habe einen Topf vom Herd genommen. Ein Handtuch geholt. Und dann lag das Kind plötzlich regungslos im Wasser, das Gesicht unten. Ertrunken im bunten Planschbecken. Oder in der Badewanne. Dabei war das Wasser nur knöcheltief.

Die Organisation „Große schützen Kleine“, ein Verband aus Ärzten, Wasserrettung und Sozialversicherung, schlägt zu Beginn der heißen Phase der Badesaison Alarm: Auch heuer werden Kinder ertrinken, wenn Erwachsene auch nur eine Minute lang nicht aufpassen. Und der nasse Tod lauert fast immer in unmittelbarer Nähe: 16 Kinder unter 14 Jahren starben 2001 im Wasser die Aufsichtspersonen waren in fast allen Fällen weniger als zehn Meter entfernt.

Ertrinken ist in Österreich bei Kindern- nach Verkehrsunfällen – zweithäufigste Todesursache. Bei Kindern bis vier Jahren führt sie gar die Todesliste an. Dazu kommen, so der Grazer Kinderarzt und Vizepräsident von „Große schützen Kleine“, Günther Schimpel, auf jeden Toten vier stationäre Pflegefälle; und weil unter Wasser die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn unterbrochen war, bleiben oft lebenslange Hirnschäden.

Sogar Tiefen von einigen Zentimetern können für Kleinkinder tödlich sein: Fallen sie ins Wasser, erschrecken sie, erstarren, und ersticken. „Ertrinken passiert lautlos“, warnt Schimpfel. „Da gibt´s kein Schreien und kein Strampeln, wie man immer meint.“ Dem nassen Tod genügt eine Minute, in denen das Kind unbeaufsichtigt ist, damit er an einem warmen Sommertag zuschlägt.

In den nächsten Tagen startet im Fernsehen, in Kindergärten, Schwimmbädern und in Filialen der Handelskette Bau Max eine Informationskampagne gegen den Badetod. Bereits mit einfachen Mitteln kann man Unfälle vorbeugen: Ordentliche Mehrkammer-Schwimmflügel, Anti-Rutschmatten in der Badewanne, Verzicht auf Schwimmreifen und anderes unsicheres Spielzeug, keine Dreiräder am Beckenrand, ein Zaun ums Schwimmbecken.

Auch die Tatsache, dass Kinder in der Volksschule Schwimmern lernen, dürfte man, so Gerald Innerwinkler von der Wasserrettung, nicht überschätzen: „Es braucht dann viel Übung, damit sie im Wasser wirklich sicher sind.“

Das Wichtigste aber ist und bleibt: Eine Minute ohne Aufsicht kann tödlich enden.

Informationen, Tipps zur Sicherheit im und am Wasser, aber auch zu allen anderen Bereichen der Kindersicherheit finden Sie auf:  www.grosse-schuetzen-kleine.at .